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Pfingsten in Hemmoor (2004)


Tauchen. Eine Tätigkeit, der sicher auch an dem Pfingstwochenende in diesem Jahr wieder viele Taucher nachgingen. So machten sich auch Janina, Jens, Karl, Kay, Nils, Natali,Vincent, Martina und Dennis auf den Weg nach Hemmoor, um ein lustiges und eindrucksvolles Tauchwochenende zu erleben.

Auf dem Campingplatz am Kreidesee erfreuten wir uns bei Würstchen, und erstklassiger Stimmung an dem sommerlich warmen Wetter.

Auch Unterwasser bescherte uns die gute Sicht von ca. acht Metern unvergessliche Eindrücke. Beispielsweise tauchten wir durch den imposanten Wald unter Wasser. Fast konnten einem dessen leblosen Stämme und Äste, die zu der Wasseroberfläche ragten, ein wenig gespenstisch vorkommen. Doch eben nur fast, denn es war vielmehr eine angenehme Ruhe, die von den Algen bewachsenden Bäumen ausging. Insbesondere wenn man zur Wasseroberfläche hinauf sah, wo die Wellen die Sonne zu einem fluoreszierenden Gebilde aus glänzendem Licht verzerrten, vor dem sich die Äste der Bäume in schwarzen Silhouetten abzeichneten.


Diesem atemberaubenden Bild stand jedoch das, der in die Tiefe abfallenden
Steilwand, in nichts nach. Denn auch wenn das Absinken lassen, an der endlos erscheinenden Felswand, ein vollkommen anderes Erlebnis darstellte, so waren auch bei diesem Tauchgang Ruhe und Interesse die vorherrschenden Gefühle. Natürlich konnten wir bei unseren Tauchgängen noch viele andere Sehenswürdigkeiten des Kreidesees begutachten. Da lag ein alter, ebenfalls schon von Algen überzogener, PKW ohne Motorhaube auf einer versenkten Straße. Üppige Seegraswiesen säumten den schlammigen und felsigen Boden des Sees. Überwältigend zeichnete sich eine Höhle in einer weiteren massiven und steilen Felswand ab. Dichte Baumkronen, der am Ufer wachsenden Bäume, waren in geringeren Tiefen durch die Wasseroberfläche zu erkennen. Die abgestorbenen Äste der Bäume unter Wasser, die dabei wieder zu erkennen waren, erschienen dagegen wie ein starker Kontrast, der den Eindruck hervorrief, wir befänden uns in einer anderen Welt.


Selbstverständlich durfte das Highlight eines jeden Besuchs am Kreidesee nicht fehlen. Ein Tauchgang zum Rüttler. In einer Tiefe von ca. 20 Metern sahen wir zunächst lediglich ein Geländer des alten Gebäudes. Danach war auch die große Außenwand des Rüttlers zu sehen, die einige Meter in die Tiefe reicht. Außerdem konnte man einen großen Schacht erkennen, durch den man hindurchtauchen kann. So gelangten wir bequem auf die andere Seite des Rüttlers, wo wir noch an einem Geländer vorbeitauchten, auf dem man einige Plastikenten befestigt hatte. Lang und nur sehr schmal war eine der vier Kammern des Rüttlers, in der sich eine Luftblase befindet. Wenn man in dieser vom Rost überzogenen Kammer auftaucht, schallen die Wellenbewegungen wie in einer Höhle. Gepaart mit dem Gedanken, sich in einer Luftblase 20 Meter unter der Wasseroberfläche zu befinden, hinterließ dieses Ereignis einen unvergesslichen Eindruck. Nur die Luft sollte man in der Luftblase besser nicht einatmen, da sie zahlreiche Pilze und Schimmel enthalten kann.


Das die Oberflächenpausen zwischen den einzelnen Tauchgängen, dank traditionell guter Laune und jeder Menge Gesprächstoff, den man nach so einem Tauchgang hat, mehr als nur eine Überbrückungszeit darstellten, sollte ebenfalls erwähnt werden. Vor allem Jens und mein Orientierungssinn trugen zur allgemeinen Belustigung bei, da wir beide uns bei der Anreise nach Hemmoor ein wenig verfahren hatten. So brauchten wir schließlich 500 Kilometer bis wir in Hemmor waren, anstelle der üblichen 300. Glück für uns das auch Kalli ein mittelschweres Malör geschehen war. Der hatte nämlich seine halbe Tauchausrüstung zu Hause vergessen, die Jens und ich ihm zu seiner Freude noch mitgebracht hatten. Folglich wurde auch Kalli immer wieder Opfer scherzhaften Spottes. Auch Arne, ebenfalls Sporttaucher und außerdem unser „Campingnachbar“, konnte sich angesichts dieser Missgeschicke ein Lachen nicht immer
verkneifen. Zuvor hatte er schon Nina, Nils und Kay beim Tauchen begleitet und sich als netter Sportsfreund entpuppt.


Fazit: Besser hätten wir unser Pfingstwochenende wohl kaum gestalten können. Und neben ein paar Tauchgängen mehr im Logbuch, nehmen wir wieder jede Menge grandiose Erinnerungen mit nach Hause.
Autor: Dennis Niermeier
Fotos: Nils Wrobel